CDU Weyhe
Gemeindeverband

Jakobkreuzkraut in Weyhe

Die trügerische gelbe Pracht

Von Ende Juni bis Mitte September wird auf unbewirtschafteten Flächen wie Straßenseitenräumen, Brachflächen oder Wiesen teilweise wieder das Jakobskreuzkraut kurz JKK leuchtend gelb und strahlend blühen. Das ist eine trügerische Augenweide, denn JKK enthält in allen Pflanzenteilen Giftstoffe (Pyrrolizidinalkaloide), die sich in der Leber anreichern. Gefährlich bis hin zum Tod ist das vor allem für Pferde und Rinder, aber auch für Schafe und Ziegen. Die frischen Pflanzen auf Weideflächen werden wegen ihrer Bitterstoffe nicht gefressen, aber im Heu oder in der Silage verlieren sich die Bitterstoffe, ohne dass das Gift nachlässt. Deshalb müssen Flächen, die für Futterzwecke gemäht werden, unbedingt von JKK freigehalten werden.

Zur Unterstützung der Landwirtschaft ist es deshalb der CDU wichtig, die in den letzten Jahren stark zunehmende Verbreitung von JKK einzudämmen. Bei großen Beständen von JKK wird auch in Weyhe versucht, diese durch Blutbärenraupen zu vernichten, weil diese sich von JKK ernähren. Ob das erfolgreich sein wird, muss sich noch zeigen. Wir fordern, dass diese Bewertung zeitnah erfolgt, damit entweder der Einsatz des Blutbären ausgeweitet oder sonst auf andere Bekämpfungsmethoden wie das mehrfache Mähen betroffener öffentlicher Flächen zurückgegriffen werden kann.

Blutbärenraupe auf Jakobskreuzkraut wird zum ausgewachsenen Falter Jakobskrautbär (Tyria jacobaeae) – Nahaufnahme Foto links: © Quartl, CC BY-SA 3.0 und Foto rechts: © Thomas Huntke, 2009, CC BY-SA 3.0

Falls einzelne Pflanzen z.B. in privaten Gärten auftreten, sollten diese mit den Wurzeln ausgestochen werden (unbedingt Handschuhe tragen!). Bitte das JKK nicht über die Biotonne oder den Komposthaufen entsorgen, sondern über die Restmülltonne oder in eine der Sammeltonnen beim Bauhof (Im Bruch 21) und bei der Grünabfallsammelstelle der AWG (Im Bruch 84). Kleine Mengen an JKK können dort zu den Öffnungszeiten kostenfrei abgegeben werden. Die richtige Entsorgung ist besonders wichtig, damit die Verteilung der Samen vermieden wird.

Welche Kennzeichen hat JKK? Es handelt sich um eine meist zweijährige Pflanze, die sich im ersten Jahr in Form einer Blattrosette zeigt. Im zweiten Jahr entwickelt sich eine Pflanze mit 30 bis 100 cm Wuchshöhe mit dunkel violettem Stängel.

JKK ist stark verzweigt und hat leuchtend gelbe Blüten, die einen Durchmesser von 15 bis 25 mm haben. Die Blüten haben einen Kranz aus meistens 13 Blütenblättern. Typisch sind die stark gefiederten Blätter.

Wichtig ist uns, dass die Bürgerinnen und Bürger gut informiert sind, sodass beispielsweise vermieden wird, dass man sich die giftige Pracht als Blumenstrauß pflückt oder Kinder damit in Kontakt kommen. Auch beim Menschen reichert sich das Gift in der Leber an, sollte die Pflanze verzehrt werden. Hautkontakt ist ebenso zu vermeiden, weil es zu Reizungen und Kontaktallergien kommen kann.